Salonkultur

1. Historische Entwicklung der Salonkultur

Die Anfänge der Salonkultur muss man in Italien suchen. Man denke an Boccaccio und sein Dekameron. Als regelmäßige gesellige Zusammenkünfte intellektueller Zirkel werden Salons in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts in Frankreich eingeführt und erleben im 17./18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Als Beispiele seien genannt: der Salon der Madame de Tencin, in deren Salon u.a. Voltaire, Montesquieu, J.-J. Rousseau verkehrten, und der Salon der Mademoiselle de Lespinasse, in deren Salon u.a. D`Alembert und Diderot verkehrten. Die Namen zeigen bereits auf, daß die Salons in Frankreich einen nicht unwesentlichen Teil an der Verbreitung des Gedankenguts der französischen Revolution hatten. Salonkultur in Frankreich ist im 18.Jahrhundert stark philosophisch-politisch geprägt.

In Deutschland wird die Salonkultur erst heimisch mit dem Ende des 18.Jahrhunderts und vertritt eher Positionen der Romantik.

Kennzeichnend für alle Salons ist, dass eine Frau die Initiatorin ist. Dies hat in Frankreich einen gesellschaftlichen Hintergrund. Dem Mann von Adel sind Aufgaben bei Hofe zugewiesen oder in den männlichen Tätigkeitsbereichen der Jagd oder auch in den zahlreichen Kriegen dieses Jahrhunderts. Die adlige Frau kann hingegen ihre freie Zeit verwenden, um sich geistreich zu unterhalten und entsprechend gebildete Personen empfangen. Dies sind aber in Frankreich wieder die Männer, die eine entsprechende Ausbildung erhalten haben, d.h. der französische Salon des 18.Jahrhunderts ist praktisch eine zum Gedankenaustausch zusammengekommene Gesellschaft unter der „Leitung“ einer Frau.

2.  Entstehung der Berliner Salons

Die Salons, die am Ende des 18.Jahrhunderts in Berlin entstehen, haben dagegen eine vollkommen andere Struktur. Gleich mit den bisher erwähnten Salons ist, dass auch hier eine Frau die Initiatorin ist. Jedoch sind die Salons primär nicht politisch engagiert, sondern auf künstlerischem oder literarischem Gebiet. Sie sind darüber hinaus Begegnungsstätten von Adel, Großbürgertum, Intellektuellen und vor allem auch jüdischen Bürgern. Diese andere Struktur bedarf der Erklärung.



Abendgesellschaft um 1826

Doch zuvor ein Wort zu den Voraussetzungen eines Salons. Um einen Salon eröffnen zu können, mussten die räumlichen Gegebenheiten vorhanden sein oder mit anderen Worten, es musste ein großes Haus vorhanden sein, ein Haus wie es im Bürgertum in der Vergangenheit nicht vorhanden war, sondern höchstens beim Adel in den Stadtpalästen. Weiterhin bedurfte es einer „einladenden“ Person. Da die Männer meistens mit ihren Geschäften im bürgerlich-wirtschaftlichen Sinne oder im Hof- und diplomatischen Dienst beschäftigt waren, fiel diese Rolle - wie auch in der Vergangenheit - den Frauen zu. Eine Frau, die einen Salon eröffnen wollte, bedurfte also des wirtschaftlichen Rückhalts ihres Mannes, der ihr auch ein Leben mit viel Freizeit ermöglichte. Diese Frauen gaben mit ihren Salons dann aber ihren Männern einen Gewinn an Ansehen. Für diese Frauen war aber weiterhin eine unabdingbare Voraussetzung, dass sie ein umfassende Bildung besaßen.

Friedrich der Große hatte in seinen jungen Jahren drei Kriege geführt, von denen der siebenjährige Krieg die wirtschaftlichen Ressourcen des Landes bis aufs Äußerste beanspruchte. Nach 1763 begann dann eine Phase des Aufbaus, der wirtschaftlichen Reorganisation und der Festigung der durch den Krieg erworbenen Position als Großmacht. Dazu gehörte nicht zuletzt auch ein Ausbau der Hauptstadt Berlin. Dieser Ausbau erfolgte unbeschadet davon, dass Potsdam mit Sanssouci das Refugium des Königs besaß. Man muss sich vergegenwärtigen, dass für Preußen, damit Mitteleuropa eine über 40-jährige Friedensperiode stattfand, die mit dem Kriegseintritt gegen Napoleon und der Schlacht von Jena und Auerstedt ein jähes Ende fand.

Eine solche Friedensperiode beeinträchtigt die Existenzansprüche des Adels. Der Adel stellte nicht nur traditionsgemäß die Offiziere, sondern hatte ein Standesrecht auf Offiziersgestellung. An dieser Stelle sei darauf aufmerksam gemacht, dass Preußen ein Ständestaat war und das die Stände gesetzlich verankerte Rechte besaßen oder auch nicht besaßen. In diesen 40 Friedensjahren veränderte sich die Situation und damit werden mit zunehmender Näherung zum Ende dieser Periode aus den verschiedensten Gründen Auflockerungen dieser Standesschranken möglich, auch wenn sie gesetzlich erst durch das Reformwerk von Hardenberg und dem Freiherr vom Stein verändert werden. Aus der Friedenssituation heraus änderte sich für viele Adlige ihr Beschäftigungsfeld. Die Bewirtschaftung ihrer Güter füllte ihre Zeit nicht mehr aus. Sie strömten in die Stadt, um dort zu repräsentieren, sich intellektuell zu unterhalten oder eine Stellung in der Beamtenhierarchie zu erwerben.

Diese wirtschaftliche Aufbauphase führte natürlich auch für das Bürgertum zu mehr Wohlstand und damit zu der Möglichkeit geselliges Leben aufzubauen. Denn gewonnener Wohlstand bedeutete auch gewonnene Freizeit, die sinnvoll oder zum Vergnügen genutzt werden konnte. Auch für die Frauen des Bürgertums bedeutet wirtschaftlicher Wohlstand eine Zunahme der Möglichkeiten, sich eine Bildungsbasis aufzubauen.

Wenn auch Preußen unter Friedrich Wilhelm I durch äußerste Sparsamkeit seine Kassen gefüllt hatte, so überschritten die Ausgaben für den dritten und längsten preußischen Krieg, den siebenjährigen Krieg, die Möglichkeiten Preußens bei weitem. So mußte auch Friedrich der Große sich nach Geldbeschaffern umsehen. Und da nach alter christlicher Tradition der Umgang mit Geldgeschäften eine einem Christen unwürdige Beschäftigung darstellt, musste er sich bei jüdischen Geldhändlern umsehen. Die jüdischen Bankhäuser Berlins finanzierten ihm also seine Kriegshandlungen, verdienten an Heereslieferungen für Uniformen und Waffen. Damit war ihr Reichtum begründet, der sie zu den reichsten „Bürgern“ Berlins werden ließ. Damit war in diesen Häusern der wirtschaftliche Hintergrund für einen Salon gegeben.

Anders stand es um die rechtliche Stellung der Juden. Zwar hatte Friedrich der Große in seinem Staat das Motto vertreten, jeder möge nach seiner Fasson selig werden. Dies bezog sich jedoch nicht auf die Ausübung der jüdischen Religion. Der Zuzug von Juden war streng reglementiert, und Juden durften Berlin nur durch eines der Stadttore betreten, nämlich das Rosenthaler Tor. Nur solche Juden erhielten einen Passierschein, für die die jüdische Gemeinde garantieren konnte. Die anderen wurden auf dem Weg über die "Judenherberge" wieder abgeschoben.



"Judenherberge" am Rosenthaler Tor

Die Juden in Berlin waren weiterhin unterteilt in Generalbevollmächtigte, wie z.B. die großen Bankhäuser, Privilegierte und geduldete Juden. Nur die Generalbevollmächtigten warten den Bürgern gleichgestellt. Mit dieser Unterteilung waren auch die gesellschaftlichen Rechte festgelegt.

Die Salons sind weiterhin nicht denkbar ohne Moses Mendelssohn.



Moses Mendelssohn

Er war als Dreizehnjähriger nach Berlin eingewandert und hatte nach einiger Zeit eine Stellung in der Textilfabrik Bernhard erhalten.



Spandauer Straße, Wohnhaus Moses Mendelssohn

Wichtig war aber, dass er nebenbei sich selber bildete und zu einem der bekanntesten Philosophen wurde, der internationales Ansehen genoß. Aber selbst dieses Ansehen verhalf ihm nicht zu einer Audienz beim König, und sogar die Aufnahme in die Königlich-preußische Akademie der Wissenschaften wurde ihm trotz einstimmiger Zuwahl vom König verweigert.

Seit etwa 1780 gab es den Salon der Henriette Herz. Henriette de Lemos war die Tochter des Leiters des jüdischen Krankenhauses in Berlin. Sie ist gebildet erzogen und eignet sich durch extensives Lesen ihr Wissen an, eine Auswirkung des Mendelssohnschen Einflusses, dessen wöchentliche Lesegesellschaft sie besucht. Sie entdeckt ihr Interesse an fremden Sprachen und lernt im Laufe der Jahre mehrere Sprachen. 15-jährig wird sie mit dem Arzt Dr. Markus Herz am 1.Dezember 1779 verheiratet. Markus Herz hat sich als praktischer Arzt niedergelassen und ist aus seinen Studientagen begeisterter Anhänger von Kant. Er hält in seinen Wohnräumen in der Spandauer Straße zunächst vor Patienten, später vor einem erweiterten Freundeskreis Vorlesungen über die Philosophie Kants und über Experimentalphysik. Diese Tätigkeit behält er auch nach seiner Heirat bei. Seine Frau ist zunächst ebenfalls mit Zuhörerin bei seinen Ausführungen, hält aber sehr bald einen zweiten Kreis im Nebenraum ab, der sich mehr literarischen Themen widmet. So entsteht der Salon der Henriette Herz.

Das Zeitalter der Aufklärung hat die Menschen in Bewegung gesetzt und den Drang hervorgerufen sich über diese Themen zu unterhalten und auszutauschen. So kann auch Kant über den Kreis des Herzschen Salons eine weitere Verbreitung und eine Vertiefung in der Bevölkerung erlangen. Denn dieser Salon oder diese Gesellschaft ist nicht die einzige, aber eine der bekanntesten. So gibt es die Montagsgesellschaft, die Mittwochsgesellschaft usw. Alle diese Gesellschaften sind jedoch nur Männern vorbehalten, d.h. der Bürger befriedigt seine Bildungsbedürfnisse unter Ausschluss der Frauen.

Im Salon der Henriette Herz dagegen sind Männer und Frauen vertreten. Dies ist ein besonderes Merkmal der jüdischen Salons, später auch von einigen anderen z.B. dem Salon der Herzogin von Kurland.



Henriette Herz

Henriette Herz muss eine ausnehmend schöne Frau gewesen sein. Damit hat sie sicher auch zur Attraktivität ihres Salons beigetragen. Sie entwickelt ihre Persönlichkeit so weit, dass sie sich über die jüdischen Kleidervorschriften hinwegsetzt und den strengen jüdischen Kopfputz nicht trägt. Statt dessen zeigt sie ihr schönes volles Haar.

Wer verkehrt bei Henriette Herz? Hier können nicht alle Teilnehmer aufgezählt werden, aber einige Namen sollen zur Illustrierung dienen.

David Friedländer ist ein bekannter Bürger. Er ist Judenältester und macht den Vorschlag einer allgemeinen Taufe der Judenschaft, um die Assimilation zu erleichtern. Schleiermacher weist diesen Vorschlag ab.

Johann Gottfried Schadow, Bildhauer, u.a. Schöpfer der Quadriga, Brandenburger Tor
Gustav von Brinckmann, Mitglied der Schwedischen Gesandtschaft
die Grafen Dohna



David Friedrich Schleiermacher und Wilhelm von Humboldt

Johann Gottfried Schadow, Bildhauer, u.a. Schöpfer derFriedrich Schleiermacher (Starker Einfluss auf die Entwicklung von Henriette Herz, „Reden über die Religion“)
Wilhelm von Humboldt
Alexander von Humboldt (beide sind durch ihren Haushofmeister von Kunth ins Haus gekommen)
Carl Laroche
Sara Meyer, später Baronin Grotthus
Marianne Meyer, später Marianne von Eybenberg
Dorothea Veit, geb. Mendelssohn, später Dorothea Schlegel
Henriette Mendelssohn
Caroline von Dacheröden
Franz Leuchsenring (Goethes Vorbild für Pater Brey, Arnims Vorbild für den Prediger Frank)

3.  Ausgewählte Teilnehmer am Salon Rahel Levins.

Rahel Levins erster Salon existiert von 1790 bis 1806. Von den Voraussetzungen der Salonbildung waren erfüllt: der wohlhabende Bürgerstatus, wenn nicht Großbürgerstatus, ein genügend großes Haus, um Gäste zu empfangen und eine Frau – nämlich Rahel – als Salonière. Aber Rahel benötigt auch die notwendige Bildung. Sie erwirbt ihre Bildung als Autodidakt durch Lesen. Rousseau, Lessing, Shakespeare, Dante, Diderot gehören zu ihren Autoren.



Rahel Levin und Karl August Varnhagen von Ense

Zu ihrem Salon gehören drei Teilnehmer , zu denen Rahel Levin eine Liebesbeziehung aufbaut: Graf Karl von Finckenstein
              Don Raphael d´Urquijo                                                                              
              Graf Alexander von der Marwitz.

Aber wichtiger sind andere Teilnehmer des Salons. Zu nennen ist Prinz Louis Ferdinand von Preußen, ein Angehöriger des Königshauses, Neffe von Friedrich dem Großen und damit zum Hochadel gehörig. 

Pauline Wiesel ist als Schauspielerin in den Salon eingeführt und wird zu einer lebenslangen Freundin von Rahel. Sie ist in ihren Liebschaften unstetig und unterhält mit mehreren Männern Beziehungen. Sie muss eine Schönheit gewesen sein, die kombiniert mit ihrem heiteren Wesen, ihre männlichen Partner fasziniert hat. Sie ist eher den leichtfertigen Teilnehmern in Rahels Salon zuzurechnen.

Ich erwähne diese beiden Teilnehmer, weil sie die Spannweite der Salonteilnehmer aufzeigen vom Hochadel bis zur leichtfertigen Dame. Rahel wirkt als Beichtvater aber auch in der Art eines psychologischen Seelsorgers, wenn es um die Beziehung der beiden Frauen Henriette Fromm und Pauline Wiesel geht. Rahel kann behutsam auf jedes Gespräch eingehen. Sie ist erstaunlich klug und drängt sich nicht auf. Ihr Äußeres ist nicht faszinierend, aber das Gespräch zieht die Partner in ihren Bann. „Sie kam, sprach und siegte.“ Dies eine Äußerung von Karl Gustav Brinckmann.

Wichtig ist die Person von Karl Gustav Brinckmann, Legationssekretär der schwedischen Gesandtschaft. Er ist uns auch schon im Salon der Henriette Herz begegnet. Er ist einer der ersten Gäste und führt dem Salon etliche weitere Gäste zu. Er betätigt sich auch literarisch und schreibt in Form von Briefen. „Andere schreiben Briefe, weil sie lieben; er liebt, um Briefe zu schreiben.“

Wilhelm von Burgsdorff wird von Brinckmann bei Rahel eingeführt. Er ist 1795 ihr Begleiter in Teplitz. Burgsdorff ist uns mehr bekannt als der Verehrer von Caroline von Dacheröden, der späteren Frau Wilhelm von Humboldts.

Jean Paul (Richter) und Wilhelm von Humboldt sind zu erwähnen. Fürst Radziwill, der Schwager von Prinz Louis Ferdinand und Graf Tilly, französischer Emigrant. Staatsrat Stägemann, der später die Steinschen Reformen mit realisiert, ist Gast bei ihr ebenso wie andere hohe Beamte. Der Schauspieler Fleck und die Schauspielerin Friderike Unzelmann gehören nach dem Theater zu ihren Salongästen.

Ludwig Tieck und Friedrich Tieck, August Wilhelm Schlegel, Chamisso und Fouqué, den wir in diesem Seminar als Koautor des Romans „Die Versuche und Hindernisse Karls“ kennen lernten. Schlegel ist Rahel nicht besonders zugetan und macht aus seiner Abneigung gegen Rahel kein Hehl. Er teilt sie mit seinem Bruder Friedrich. Aber Rahels Salon ist eben ein Treffpunkt für alle. Dies zeigt die große und großartige Toleranz der Salongäste auf.

Nicht unerwähnt bleiben darf Rebecca Friedländer (später als Schriftstellerin Regina Frohberg). Rahel tröstet diese jüngere Frau über eine zerbrochene Liebschaft hinweg aus ihren eigen Erfahrungen. Daraus entwickelt sich eine zeitweilige Freundschaft und ein intensiver Briefwechsel. Es ist uns heute unverständlich, wie man sich täglich Briefe schreiben kann und sich auch noch fast täglich besucht. Aber gerade diese intensiven Briefwechsel geben uns ja Aufschluss über das Leben der Rahel Levin. Nicht nur über ihre Lebensdaten, sondern über ihr Denken und ihre Nöte, über die Stellung der Jüdin in der Gesellschaft, über ihr Leiden an der „infamen Geburt“. Aber auch über ihre Empfindungen und die Verarbeitung ihrer Erlebnisse.

Nicht zuletzt ist Karl August von Varnhagen zu nennen. Rahel lernt ihn 1808 kennen, also zu einer Zeit, in der der Salon in seiner ursprünglichen Form nicht mehr existiert und nur noch Bekanntschaften gepflegt werden. Varnhagen wird in ihren Bann geschlagen. Er ist 14 Jahre jünger als sie. Aber es entwickelt sich eine von großem Vertrauen getragene Beziehung, nicht so himmelhoch jauchzend wie zu Don Raphael. Aber eine Beziehung, die der inneren tiefen Empfindung fähig ist.

Der zweite Salon, der ab 1819 beginnt, hat nicht mehr die Kreativität des ersten und kann dessen Bedeutung nicht erreichen. Dennoch verkehren in ihrem Hause wieder Schriftsteller, u.a. Heinrich Heine.



Mauerstraße, hier hatte Rahel von Varnhagen ihren Salon

Rahels Salon ist sicher als eine Form der Geselligkeit anzusehen. Es ist eine spezielle Form, die sich unter den oben erwähnten Bedingungen bilden konnte. Diese Form der Geselligkeit ist selbst schon eine Kunst. Das Arrangement von Menschen verschiedenen Standes, verschiedener Religion, verschiedenen Charakters besitzt wohl eine gewisse Einmaligkeit. Eines allerdings verband diese Menschen über alle Grenzen: ihre Kreativität. Fast alle betätigten sich irgendwie literarisch produktiv: entweder im Briefe schreiben, im Romane schreiben, im Journalismus. Verbindendes Fluidum des Salons war das Gespräch. Wer die Fähigkeit des Gesprächs nicht beherrschte, konnte am Salon keinen Gefallen finden. Das Gespräch selbst ist die Kunst des Salons, die Kunst der Geselligkeit.

Literatur:

Arendt, Hannah, Rahel Varnhagen, Serie Piper 230, 1992
Drewitz, Ingeborg, Berliner Salons ( in der Reihe Berlinische Reminiszenzen
              Nr.7 ), Haude und Spener, 3. Aufl. 1984
Gidal, Nachum T., Die Juden in Deutschland, Könemann, 1997
Hertz, Deborah, Die jüdischen Salons im alten Berlin, Philo, 1998
Stern, Carola, Der Text meines Herzens ( Das Leben der Rahel Varnhagen ),
              Rowohlt, 1994
Varnhagen, Rahel an Rebecca Friedländer, Briefe an eine Freundin,
              herausgegeben von Deborah Hertz, Kiepenheuer und Witsch, 1988

 

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